Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

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jebeyer
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Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Sa 9. Nov 2019, 15:38

Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 83031.html

Vor allem u.a auch die "Begründung", Kundengeräte hätten oft veraltete Firmware... Absurder geht ja wohl kaum noch.
Ganz mein Humor... :lol:

Die sollten erst mal vor ihrer eigenen Tür kehren... :roll:

Und das beträfe ja nicht nur die Kabelkunden, auch (V)DSL-Kunden könnten dann kein eigenes Modem/ Router mehr direkt am Anschluß betreiben.
Nur wieder hinter dem Providergerät.

Erst einmal Abwarten und Tee trinken... 8-)
Zuletzt geändert von jebeyer am Sa 9. Nov 2019, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Gabi
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von Gabi » Sa 9. Nov 2019, 17:40

"Durch die topologieübergreifende Festlegung auf einen passiven Netzabschlusspunkt in den Räumen des Endkunden ('Dose in der Wand') wird die Weiterentwicklung von Gigabit-Netzen und insbesondere der Ausbau von Glasfasernetzen gehemmt." Mit anderen Worten: Die Routerfreiheit ist schön und gut, aber bitte nicht für Glasfaseranschlüsse.

Warum nicht für Glasfaseranschlüsse?

Was wird damit gemeint :Probleme mit kundeneigenen Netzabschlussgeräten auftreten (ONT, Kabelmodems) auftreten könnte.

Bei pyur gibt es das ONT eingebaut, Zwang, keine Wahlmöglichkeit.
Ist für mich auch verständlich, denn wer ist schon dieser Fachmann/frau, welcher die Glasfaserader an das Netzabschlussgerät verbinden kann.
Bei einen Glasfaseranschluss wird nach der Installation des ONT, die Signalstärke zum Verteilerkasten gemessen.
Ist alles eine sehr interessante Arbeit, ich war bei mir immer dabei. Soll aber beim Fachmann bleiben.

Aber danach, nach ONT, muss doch jeder Kunde die Möglichkeit haben, eine eigene Fritzbox an zuschliessen.
Mit den Umsetzen neuer Update sind wir doch schneller als die Provider.
Hier geht es doch nur um verhinderte Einnahmen und den Zugriff auf die Box. :o

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von fungolfer » Sa 9. Nov 2019, 17:44

Routerzwang ist ja auch das falsche Wort. Es geht ja eben nicht um den Router hinter einem Modem, sondern um das Modem an sich. Hinter einem Kabelmodem konnte ich ja schon immer meine eigene Hardware verwenden...
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Kasimir
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von Kasimir » Sa 9. Nov 2019, 17:56

naja,... Glasfaser kann man schon auf einer Dose terminieren... wahlweise als Glasfaser oder als Kupfer... keine Ahnung wo deren Problem liegt... aber ich bin auch nicht vom Fach...

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Sa 9. Nov 2019, 23:15

Für FTTH bis in die Wohnung, gibt es hier in D die 5490 (AON) und 5491 (GPON) frei im (Online) Handel zu kaufen.
Deren Stückzahlen im Endkundenbereich, dürften wohl nochmals um einiges unter denen der "freien" Kabelboxen liegen.
Die größten Abnehmer, auch bei den Kabel-FB, werden immer noch die KNBs bzw. FTTH Anbieter selbst sein.

Die "paar" Kabel-u. FTTH-Kunden, welche ihr eigenes Kabel-Modem (FB, TC 4400) bzw. 5491 einsetzen, werden in Relation zu den Kunden, welche das Standard Provider-Modem verwenden, immer noch gering sein. Das wird selbst für AVM nur "Nische" sein.
Ob AVM nun ein "paar" Boxen für den Einzelhandel "abzweigt" oder nicht, ändert am Gesamtergebnis sehr wahrscheinlich nicht sehr viel.
Die Hardware ist ja zumeist identisch, nur die FW eine andere.

Von den DSL-Fritzboxen wird da sicherlich im Einzelhandel sehr viel mehr verkauft. DSL ist (zumindest in D) eben immer noch weit verbreitet.

Als Router hinter einem (Provider) Kabel/ DSL Modem lassen sich, alternativ, übrigens beide betreiben. Entweder über einen dedizierten WAN Port (z.B 7590) oder aber über "Internetzugang über LAN1" (Kabel-FBs und andere DSL-FBs).
Vor der Routerfreiheit hatte ich auch meine eigene 7490 hinter dem Thomson-Modem.

Und in der Regel wird auf den kundeneigenen Modems bzw. der FB (6490, 6591) auch die aktuellere Firmware installiert sein/ werden.
Bei der 6590 sowieso, die gab es ja m.W. nie als Provider (Branding) Edition.
Der Kunde kann sie ja zumeist selbst aufspielen/ herunterladen.

Oder welche FW ist jetzt noch mal aktuell auf einer Pyur-6490 oder 6591 installiert? Die Retail-Versionen beider sind jedenfalls schon bei 07.12 :roll:
Und auch bei den anderen KNB, sieht es da ja nicht unbedingt besser aus.
Und techn. Nachteile hat man durch diese "freie" FW ja in keinster Weise, eher im Gegenteil.
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von fungolfer » So 10. Nov 2019, 10:13

Meine 6490 sagt 7.10, meine 3490 sagt 7.12. Beide nutzen die automatische Updatefunktion. Der AVM Server scheint allerdings im Moment down zu sein? Zumindest bekomme ich ständig eine Zeitüberschreitung.
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » So 10. Nov 2019, 13:51

Auch ich habe seit ein paar Tagen das Problem (6591), dass die AVM Update Server nicht erreichbar sind bzw. der Update-Check in ein Timeout laufen.
Über eine Mobilfunkverbindung sind sie im übrigen problemlos erreichbar.

07.12. für die 6490 wurde am 30.09. released und ist auch nach wie vor auf dem Update-Server von AVM vorhanden.
Gerade nochmal über Mobilfunkverbindung getestet.

Offensichtlich handelt es sich um dieses Problem hier:
viewtopic.php?f=4&t=1977&hilit=AVM+Server
sollten wir vielleicht auch am besten dort weiter drüber diskutieren ;)
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Mo 11. Nov 2019, 19:28

Das die Hersteller das anders sehen, ist ja nun keine Überraschung:

Hersteller wollen Ende der Routerfreiheit verhindern

siehe: https://www.golem.de/news/vtke-herstell ... 44907.html
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von Kasimir » Mo 11. Nov 2019, 20:50

da müssen sie aber nicht nur labern, sondern auch mal was auf dem markt werfen...

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Mo 11. Nov 2019, 21:33

Z.B. Netgear und TP-Link sind in D. ja "nur" mit DSL-Modem-Routern vertreten bzw. anderen "Nur" (V)DSL-Modems.
Kabel-Modems vertreibt m.W. weder TP-Link noch Netgear in D. Im Ausland (US) allerdings schon.
Oder Technicolor mit seinem TC4400. Das wird bzw. wurde zwar in D. vertrieben, aber die Stückzahlen werden wohl auch nicht so "riesig" sein.
Und natürlich AVMs (noch) "freie" Kabel-Boxen.

Und nur um solche Geräte geht es ja eigentlich, bei den "Streitigkeiten".

"Nackte" Router ohne Modem und andere Netzwerkprodukte der Hersteller sind davon ja eh nicht betroffen.

Also im Prinzip alles das, was der Kunde bei sich zuhause direkt in die Anschlussdose stecken "darf".
Egal ob Kabelanschluss, FTTH oder DSL.

Wenn das so durchgehen würde, dürfte es auch bald an DSL-Anschlüssen mit der Routerfreiheit wieder vorbei sein.
Und das dürfte u.a. AVM nicht so einfach wegstecken. In Relation zu deren freien Kabelboxen, wird der Umsatz mit "freien" DSL-Fritzboxen schon um einiges höher sein.

Die Provider würden dem Kunden am liebsten generell ihren "Zwangs-Modem-Router" alternativlos aufdrücken wollen...
Dedizierte Modems (egal ob Kabel, DSL) gibt es ja bei den Providern kaum noch.

Der "Bridge-Mode" ist bei den Providern sicher auch nur ein "ungeliebtes Kind"...
Und außerdem kann man so dem Kunden noch zusätzlich Geld "abnehmen" für "Optionen". WLAN-Gebühr etc. lässt grüßen...
Das werden wohl eher die Beweggründe für diese Art von neuen, alten "Begehrlichkeiten" sein.

Es dürfte in jedem Falle noch spannend werden...
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Do 14. Nov 2019, 20:12

Und hier wird nochmals nachgelegt:
https://www.golem.de/news/gerek-europae ... 44994.html

War auch nicht anders zu erwarten, es geht (wieder einmal) um die Definition des Netzabschlusses beim Kunden, wie auch schon zur Einführung am 01.08.21016.
Und damit natürlich generell gegen die "Routerfreiheit", sollten die Regulierer der Argumentation der Provider folgen.

Aktuelles zum Thema kann man auch hier nachlesen: https://vtke.eu/aktuelles/
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von sparkie » Do 14. Nov 2019, 21:14

warum fuehren die Provider-Schlaumeier denn keine Zwangs*modems* ein, statt der staendig diskutierten Zwangs*router*?

Damit haette keiner ein Problem und jeder Kunde koennte dann seinen Wunschrouter betreiben.

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Fr 15. Nov 2019, 18:02

"Zwangs"-Modems gab es vor der Routerfreiheit ja schon mal bei TC und PC. Z.B. dasThomson THG571K.
Das war vor der Routerfreiheit das Standard-Modem bei TC.
Liegt hier auch noch im Schrank..

Und auch vor dem 1.8.2016 konnte man hinter diesem Kabel-Modem, schon einen Router seiner Wahl betreiben.
Das ist nicht der Punkt.
Bei mir war das damals eine FB 7490.

Der Begriff "Routerfreiheit" war/ ist insofern etwas "irreführend", hatte sich aber so "eingebürgert".

Es ging eigentlich um die "Modem" Freiheit, also die freie Wahl eines eigenes Modems oder im Falle einer Kabel-FB, eben einem Kabel-Modem-Router Kombigerät.

Und auch jetzt hat TC, die WLAN-Kabelbox als Standard-Gerät und festen Vertragsbestandteil, in allen (Internet)Verträgen (außer GB-Tarif).
Dieses lässt sich aber durch Pyur in den Bridge-Mode schalten.
Dann kannst du auch jeden Router deiner Wahl dahinter betreiben.

Die Anzahl derer mit einer "freien" Kabel-FB (6490, 6590, 6591) dürfte zusammen um einiges über der Anzahl aktivierter TC4400 liegen.
Und in Relation zu den Kunden, welche das "Standard-Gerät" des Providers nutzen, werden sowohl FB als auch TC4400 Nutzer immer noch relativ gering sein.

Das was du willst, gab es genau so vor der dem 1.8.16 schon einmal... Und das ist nun einmal das Gegenteil von freier Endgeräte-Wahl gewesen.
Um dies zu ändern wurde ja das Gesetz beschlossen und zum 1.8.16 eingeführt.

Und als passiver Netzabschluss die "Dose" beim Kunden in der Wohnung definiert.

Wenn das also (wieder) so kommen würde, würde dein TC4400 wieder "offline" gehen, von Pyur also (dauerhaft) deaktiviert werden.
Und du würdest von Pyur die WLAN-Kabelbox aka Compal CH7467CE (nur DOCSIS 3.0, 20x8 Kanäle max.) "zwangsverordnet" bekommen.
Im übrigen ein Gerät mit Intel-PUMA Chipsatz... Wie ja auch die FB.

Und wenn du "Pech" hast, auch nur ein Compal CH7485E.
Das unterstützt maximal gar nur 16x4 Kanäle. Da "nützen" dir die momentanen 20x4 am Arris oder Cisco dann auch nichts mehr...
Wenn Pyur der Meinung ist, das ist "ausreichend", dann musst du es (zähneknirschend) "akzeptieren"...

Denn dein (deaktiviertes) TC4400 wäre ja dann nur noch ein teurer "Briefbeschwerer"und im Prinzip, zumindest in D., quasi "unverkäuflich".
Denn es verfahren ja dann alle Provider (wieder) so.
Also: geliefert wie bestellt, aus Sicht der Provider dann natürlich...


Da ist ja nun auch schon genug drüber diskutiert worden... In diesem Falle hättest du dann sowieso keine (Aus)Wahl mehr...
Diese Entscheidung würde dir dann von Pyur (wieder) abgenommen... :roll:

Und im Falle des GB-Tarifs eine 6591, und zwar alternativlos, da Pyur bis dato gar kein anderes DCOCSIS 3.1 Gerät im Angebot hat.

Für DSL oder FTTH Anschlüsse von Pyur gilt dies analog. Auch da "müsstet" du dann das Provider-Gerät nehmen.
Denn das Gesetz schließt ausdrücklich auch FTTH und DSL Geräte mit ein. Auch hier gilt seit 1.8.16 bis jetzt: freie Endgeräte Wahl durch den Kunden.

Un da gibt es auch keinen "Verhandlungsspielraum" seitens der Provider ggü. dem Kunden. Sie dürfen dem Kunden kein Gerät verweigern.
Sofern es der allgemeinen (DOCSIS)Spezifikation wie auch der Schnittstellenbeschreibung des Providers entspricht.

Und für jemanden der die SIP-Telefonie von Pyur über sein eigenen Router z.B eine FB7590 nutzen möchte, gibt es dann auch (wieder) keine Zugangsdaten mehr.
Telefonieren mit PYUR Telefonie, geht dann auch wieder nur über das Provider-Gerät. Also wie "früher".
Alternative SIP Anbieter mal außen vor.

Und bei (V)DSL Anschlüssen würde dann der Provider auch wieder keine Verpflichtung mehr dazu haben, dem Kunden die Zugangs(Einwahl)-Daten zur Verfügung zu stellen. Dieser "müsste" ja dann sowieso das Provider-Gerät zur Einwahl nutzen. Ein eigenes Gerät an der "Dose" wäre ja dann nicht mehr "erlaubt"...
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von sparkie » Fr 15. Nov 2019, 20:57

jebeyer hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 18:02
Das was du willst, gab es genau so vor der dem 1.8.16 schon einmal... Und das ist nun einmal das Gegenteil von freier Endgeräte-Wahl gewesen.
Um dies zu ändern wurde ja das Gesetz beschlossen und zum 1.8.16 eingeführt.
ich will das keines Falls. Aber ein (natuerlich qualitativ vernueftiges) (Zwangs)-Modem ist immer noch das kleinere Uebel im Falle, dass unbedingt ein aktiver Netzabschluss vorhanden sein soll. Ein Zwangsrouter oder womoeglich eine Zwangsfritte waere hingegen das letzte was ich akzeptieren wuerde.
Wenn das also (wieder) so kommen würde, würde dein TC4400 wieder "offline" gehen, von Pyur also (dauerhaft) deaktiviert werden.
Und du würdest von Pyur die WLAN-Kabelbox aka Compal CH7467CE (nur DOCSIS 3.0, 20x8 Kanäle max.) "zwangsverordnet" bekommen.
Im übrigen ein Gerät mit Intel-PUMA Chipsatz... Wie ja auch die FB.
wie gesagt, ich erwarte ein akzeptables Modem wenn es denn schon ein Zwangsgeraet sein muss.
Und im Falle des GB-Tarifs eine 6591, und zwar alternativlos, da Pyur bis dato gar kein anderes DCOCSIS 3.1 Gerät im Angebot hat.
ist kein Modem - kommt also sowieso nicht in Frage.
Und für jemanden der die SIP-Telefonie von Pyur über sein eigenen Router z.B eine FB7590 nutzen möchte, gibt es dann auch (wieder) keine Zugangsdaten mehr.
das ist sowieso kein Problem, da man Telefonie und Internet gefaelligst trennen sollte. Wer das nicht macht ist selbst schuld.

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Fr 15. Nov 2019, 22:29

Es gibt aber nun einmal Kunden die das nutzen "wollen", aus welchen Gründen auch immer.
Ob es für einen selbst immer nachvollziehbar ist, sei mal dahingestellt.

Und natürlich hast du im Falle eines erneuten "Modem" Zwangs keinerlei "Einspruchsrecht", außer zu kündigen.
Die "Auswahl" beschränkt sich auf die vom Provider angebotenen Geräte und auch nur auf diese.
Wenn es dort eben nur Compal und/ oder AVM gibt, bekommst du auch nichts anderes.
Und mit deinem TC4400 bist du dann ja permanent "offline", da deaktiviert und nicht mehr erlaubt.

Da kannst du "erwarten" was du willst. Das entscheidet dann ganz allein dein Provider für dich...leider!

Du müsstest dann (wieder) das Modem deines Providers nutzen, in diesem Falle also von Pyur, eine andere Möglichkeit wird es dann nicht mehr geben. Genau wie vor dem 1.8.16.

Und selbstverständlich wird eine eventuelle Wiedereinführung des "Modem" Zwanges nicht nur Neu-Kunden betreffen.
Auch die Bestandskunden werden, eventuell nach einer Übergangsfrist, mit dem Pyur-Modem oder im Falle des GB-Tarifs einer 6591 "zwangsbeglückt".
Das Standard-Gerät sollte ja eh schon jeder Bestandskunde zuhause haben, es ist ja (kostenloser) Vertragsbestandteil.

Die "freien" Geräte der Kunden werden dann schlicht durch Pyur wieder deaktiviert. Es bestünde ja dann auch keine gesetzliche (einklagbare) Grundlage mehr dafür.
Das Aktivierungsportal wird wieder abgeschaltet und das wars dann mit der "Modemfreiheit"...

Die Verwendung, sprich Aktivierung, alternativer eigener Geräte (Modems) wird dann nicht mehr möglich sein. Ob einem das nun gefällt oder nicht.
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von sparkie » Sa 16. Nov 2019, 05:18

im kdgforum gibt es einen Beitrag zum Thema, der genau meine Meinung widerspiegelt:

Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht
Ich hätte ehrlich gesagt kein Problem mit einem vom Netzbetreiber gestellten ONT - wenn dieser NICHT als Router, sondern AUSSCHLIESSLICH als transparente Bridge arbeitet.
Also genau das Gegenteil von dem, was die Netzbetreiber bei Zwangsgeräten bisher in den letzten 8 Jahren gemacht haben, bei denen sie die Kunden mit Zwangsroutern "beglückt" haben, bei denen die Routerfunktionalität dann auch noch so beschnitten wurde, dass sie selbst dafür nicht vernünftig einsetzbar waren.
[...]

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Sa 16. Nov 2019, 10:59

Die "Minimal" Forderung der Provider ist der Zustand wie vor dem 1.8.16. Und das unabhängig von der Zugangsart.
Eine "Spezialregelung" für nur FTTH streben sich gar nicht erst an, es geht ihnen generell um die Wiedereinführung eines "Modem" Zwanges.
Einen "Routerzwang" an sich, also alles was der Kunde hinter dem Provider Zugangsgerät anschließt, gab es auch vor dem 1.8.16 nicht.

Und bei TC/ PC gab es bis 1.8.16 als "Vertrags-Modem" das Thomson Modem und tw. als "Nachfolger" dann auch schon die WLAN-Kabelbox (optionaler Bridge-Mode).
Und das Thomson ist ein "reines" Kabelmodem.

Das konnte jeder Provider schon immer handhaben wie er wollte.

Wenn das Gesetz wieder "gekippt" wird, schließt das alle Zugangsarten ein. Nicht nur FTTH.

Ich kann deinen Standpunkt durchaus nachvollziehen, aber bei der aktuellen Forderung geht es eben doch um "mehr".
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von Gabi » Sa 16. Nov 2019, 19:22

Ich sehe es auch so, die Routerfreiheit soll generell gekippt werden. FTTH ist wirklich nur eine Ausrede.
Ich habe so einen Anschluss und hatte nur eine FB7490 erhalten. Nun eine eigene, nur die kleine 7530 als Zwischenlösung und wollte nächstes Jahr eigendlich eine von den 2 neuen Gpon-Fritzboxen (5550 - 5530 ) mir zulegen, die AVM vorgestellt hat.
Dann sollen die Provider aber auch solche FB den Kunden anbieten. Einerseits will auch pyur ausbauen und vermehrt FTTH-Anschlüsse anbieten, aber mit veralteten FB. Ist ein Widerspruch ansich.
Die nächste Ausrede ist, das der Kundenservice schwieriger wäre mit all den eigenen Boxen, Auch das stimmt nicht. Die Menüs der FB sind ja fast identisch.
Ich bin gegen einen Routerzwang, wenn das Gesetz gekippt wird, muss man sich damit abfinden und sehen was man hinter den Zwangsrouter machen kann.

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Sa 25. Jan 2020, 12:17

Update:
16. Januar 2020: VTKE beteiligt sich an BEREC-Konsultation zum Netzabschlusspunkt

Der Verbund der Telekommunikations-Endgerätehersteller (VTKE) hat sich an der öffentlichen Konsultation des Entwurfs der “BEREC-Guidelines on common approaches to the identification of the network termination point in different network topologies” beteiligt.

Der VTKE begrüßt ausdrücklich, dass sich BEREC mit der Definition des Netzabschlusspunktes befasst. Die Leitlinien werden entscheidend für die freie Endgerätewahl in ganz Europa sein und – im besten Fall – dazu beitragen, dass diese in allen EU-Mitgliedsstaaten wieder hergestellt wird.

Allerdings besteht auch die reale Gefahr, dass sich der sogenannte “Routerzwang” durch die Festlegung des Netzabschlusspunktes an der falschen Stelle manifestiert, was unter allen Umständen vermieden werden sollte.

Eine Kurzfassung der Stellungnahme ist hier abrufbar.
Quelle: https://vtke.eu/aktuelles/ bzw. https://vtke.eu/wp-content/uploads/2020 ... he-NTP.pdf
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Fr 21. Feb 2020, 19:24

Update:
19. Februar 2020: CSU und Freie Wähler bringen Antrag zum Erhalt der Routerfreiheit im Bayerischen Landtag ein

Die Fraktionen der CSU und der Freien Wähler haben in dieser Woche einen Antrag zur “Routerfreiheit – Wahrung des liberalisierten Endgerätemarktes” in den Bayerischen Landtag eingebracht. Darin fordern sie die Staatsregierung auf, sich beim Bund für den Erhalt des liberalisierten Endgerätemarkts und die freie Endgerätewahl einzusetzen.

Der Antrag ist hier (PDF-Dokument) abrufbar.
Quelle: https://vtke.eu/aktuelles/ und https://vtke.eu/wp-content/uploads/2020 ... markts.pdf
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von Kabeljunkie » Fr 21. Feb 2020, 19:34

Sehr interessant, dass die Provider u.a. damit argumentieren, "sodass Störungen auftreten würden und durch veraltete Firmware Sicherheitslücken entstünden".

Das ist in meinen Augen ziemlich absurd. Gerade die Provider sind es, die z.T. jahrelang in großem Stil ihre Mietboxen ungepatcht mit Sicherheitslecks beim Kunden herumgammeln lassen, während die frei erhältlichen Modelle schon zig-fach Updates erhalten haben.

In Wirklichkeit geht es darum, angesichts fallender Preise für die Produkte kräftig Kasse mit Mietgeräten machen zu wollen.

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von Kasimir » Fr 21. Feb 2020, 23:28

das für freie Router updates zur Verfügung stehen, bedeutet nicht das diese auch den Weg auf die Router finden...
Provider können diese zentral ausrollen.

Davon abgesehen, glaub ich kaum dass da so viel abfällt, wenn man da noch das Backend mitrechnet...

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Sa 22. Feb 2020, 00:11

Ändert nichts an der Tatsache, dass auf den Provider-Routern/ Modems tw. veraltete FW, mit teils gravierenden Sicherheitslücken läuft.
Was die Argumentation der Provider diesbezüglich schon mal ad absurdum führt. Und gerade die KNB sollten hier ganz kleinlaut sein und erst mal vor der eigenen Tür kehren...

Die Argumentation der Breitband-Provider, die "Routerfreiheit" (Modem-Freiheit) würde den (weiteren) Glasfaser-Ausbau behindern, ist auch nicht "schlüssig" und wirkt eher an den "Haaren herbeigezogen". Gerade im FTTH-Bereich dürfte sich der Anteil der Kunden mit eigenem Modem-Router wie z.B. einer FB 5490 bzw. 5491 noch immer eher im Promille-Bereich bewegen.
Und auch im DOCSIS-Bereich wird dieser Anteil immer noch gering ggü. derer sein, welche das Provider-Standard Modem nutzen.

Eine Wieder-Einführung des Modem-Zwanges, wird auch nicht zu einem beschleunigten FTTH-Ausbau führen.
Und auch der eher schleppende DOCSIS 3.1-Ausbau bei Pyur, dürfte wohl kaum etwas mit der Routerfreiheit zu tun haben.

Diese eher fadenscheinigen (weil vorgeschobenen) "Argumente" gegen die Routerfreiheit (Modemfreiheit) seitens der Breitband-Anbieter wirken allesamt eher wie der verzweifelte Versuch, die Zeit zurückzudrehen und den Kunden (wieder) zu bevormunden.
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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von Kabeljunkie » Sa 22. Feb 2020, 05:57

jebeyer hat geschrieben:
Sa 22. Feb 2020, 00:11
Diese eher fadenscheinigen (weil vorgeschobenen) "Argumente" gegen die Routerfreiheit (Modemfreiheit) seitens der Breitband-Anbieter wirken allesamt eher wie der verzweifelte Versuch, die Zeit zurückzudrehen und den Kunden (wieder) zu bevormunden.
Dem kann ich nur vorbehaltlos zustimmen!

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Re: Provider gegen Kunden: Wiederbelebung des Routerzwangs droht

Beitrag von jebeyer » Mo 24. Feb 2020, 21:20

Update:
20. Februar 2020: Parlamentarische Anfrage zu „Telekommunikationsgesetz und Routerzwang“

Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag hat die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage zum “Telekommunikationsgesetz und Routerzwang” nach ihrer Position zum Thema Routerzwang gefragt.

Für die Bundesregierung hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) geantwortet und ihr Ziel festgehalten, “dass die Endgerätewahlfreiheit auch künftig Bestand haben wird”.

Die beiden Dokumente sind hier (Kleine Anfrage) und hier (Antwort) als PDF-Version abrufbar.
Ausführlich im Quell-Artikel verlinkten PDFs.

Quelle: https://vtke.eu/aktuelles/ und zusätzlich:
https://vtke.eu/wp-content/uploads/2020 ... -16943.pdf und https://vtke.eu/wp-content/uploads/2020 ... 169433.pdf

PS: "Dead-Line" für die Umsetzung ist der 21.12.2020.
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