Ich habe bei Ebay für meinen Vater einen Router besorgt, damit er nicht parallel zwei Geräte betreiben muss und künftig eventuell WLAN nutzen kann. Den Router den ich besorgt habe, ist der Technicolor TC7200.20. Nachdem er angeschlossen wurde, funktionierte das Internet, das Telefon allerdings nicht. Nach einiger Fehlersuche kontaktierte ich den Kundendienst. Dieser sagte mir, dass es technisch nicht möglich sei, die Telefonie zu aktivieren. Die gehen irgendwie davon aus, dass man nur Fritzbox-Geräte hat und stellen automatisch auf SIP um. Dieser Router hat im Gegensatz zum Technicolor die Möglichkeit die SIP-Daten manuell einzugeben.
Mich wundert es nun, was es für ein Problem gibt. Ich habe damals als PYUR noch Primacom hieß, genau den gleichen Router bekommen. Um Problemen aus dem Weg zu gehen, habe ich eben diesen bestellt. Die Firmware ist auch identisch mit meiner. Ich frage mich nun, auf welchem Standard mein Router läuft. Wenn er noch auf EuropacketCable 1.5 gestellt ist, wäre es theoretisch kein Problem, dass der Anschluss meines Vaters umgestellt würde. Hatte jemand ähnliche Probleme und idealerweise eine Lösung parat? Unvorstellbar, wieviel Elektronikschrott hier unnötigerweise produziert wird.
Die Bundesnetzagentur hat mich scheinbar nicht so richtig verstanden. Ich füge den Text hier an, da er eventuell anderen hilft. Meine ursprüngliche Nachricht hat das Netz verschluckt. Eine Kopie wurde mir auf meine Adresse nicht zugeschickt.
Nachtrag:Sehr geehrter Hey_Joe,
vielen Dank für Ihre Meldung. Leider liegt hier keine Kenntnis vor, welchen Standard der Anbieter vor Ort nutzt. Dieses sollten Sie bitte beim Anbieter hinterfragen. Sollte hier der Standard EuroPacket 1.5 Anwendung finden, so muss der Hinweis gegeben werden, dass die Einrichtung der Telefonie via SIP nicht möglich sei.
Hierzu der Auszug von AVM der auch auf Ihren Router Anwendung findet:
„Die Rufnummern an Kabelanschlüssen im Bereich des ehemaligen Tele Columbus-Netzes können mit der FRITZ!Box derzeit nicht verwendet werden. Die FRITZ!Box verwendet für Internettelefonie das verbreitete SIP-Protokoll, das Tele Columbus-Netz hingegen den Standard EuroPacketCable 1.5.“
D.h., dass Ihr Anbieter in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Übertragungsstandards verwendet, die wiederum die Nutzung bestimmter Endeinrichtungen einschränkt.
Zudem muss hingewiesen werden, dass selbst wenn es kein geeignetes Endgerät am Markt gibt oder das von Ihnen gekaufte nicht geeignet ist, kann dem Netzbetreiber kein schuldhafter Verstoß gegen die Routerfreiheit vorgeworfen werden. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, die Schnittstellen zu benennen, damit Hersteller geeignete Endgeräte bauen können. Von Ihrem Anbieter liegt eine Schnittstellenbeschreibung nach § 41c TKG vor, sodass ein Verstoß gegen diese gesetzliche Grundlage nicht gegeben ist.
Mein Vater hat mir das Modell des alten Routers mitgeilt. Es ist ein ThomsonTHG520. Dies unterstützt doch schon den SIP-Standard. Das ist wohl nicht das Problem. Eine Provisionierung könnte also auch mit SIP gehen. Es scheitert wohl einfach an der Kulanz des Netzbetreibers.