Glasfaserfrage, die zweite!

[Artoo2]

Hallo,

habe eine Frage betr. Glasfaseranschluss.
In einem Artikel, wo die Glasfaserversorgung per FTTH in einem Wohngebiet beschrieben wurde, steht folgendes:

Zitat Anfang:
Die herkömmlichen Koaxialkabel in den Häusern werden dabei vollständig durch Lichtwellenleiter ersetzt. Erst im Wohnzimmer werden die Lichtsignale für Internet, Telefon und Fernseher wieder in elektrische Signale umgewandelt.
Zitat Ende

Was wird denn da als Abschluss für die Lichtwelle genommen?
Ein Router, der Internet und Telefon aus der Glasfaser generiert, ist mir ja geläufig. Aber ein TV-Antennensignal ?
Oder gibt es da IPTV?

Würde mich über zweckdienliche Antworten freuen, auch wenn mich diese Versorgung per FTTH z.Z. (leider) noch nicht betrifft.

Viele Grüße

Artoo2

[Jay]

Tv würde es, ohne seperaten Kabelanschluss, dann wohl nur über IPTV geben, korrekt.

[Kasimir]

im einfachsten fall wird das signal aus der glasfaser direkt in ein elektrisches antennensignal umgesetzt... ohne umwandlung oder der gleichen

[Jay]

Vom TV Signal durch die Glasfaser, habe ich bisher noch nie etwas gehört, aber ja, es wäre auch eine Möglichkeit.

Ob und wie dann das Signal zum Tv kommt, weiß ich allerdings nicht und ich glaube auch nicht, das Glasfasermodems einen Anschluss dafür
haben, was mich ja auf die erste Antwort brachte.

Da heute ja schon vieles über IPTV läuft, wäre dieser Weg natürlich einfacher, weshalb ich auch nicht glaube das sie es noch mal extra so kompliziert machen. Es könnte auch eine Mischung von beidem sein.

IPTV, dann aber nicht übers Internet, sondern direkt vom Provider gestreamt um auch die Qualität hoch zu halten und Störungen zu minimieren.
Ein direkter Anschluss für den TV an der Glasfaserdose, wäre aber auch denkbar, allerdings müsste da ein Wandler drine seien etc, was diese Variante eher unwahrscheinlich macht.

[Artoo2]

Lt. Mail einer Mitarbeiterin von Pyur, ist am ONT ein Kabelanschluss für TV vorhanden.
Ob es dazu aber noch einen Ethernet-Anschluss für Internet und einen Analoganschluss für Telefon, konnte ich dieser Mail nicht entnehmen.

Zitat:
An dem ONT wird standmäßig ein Router angeschlossen, welcher die IP Pakete empfängt und im Heimnetzweg verteilt.

Analog zu einer Ethernet-Schnittstelle verfügen die meisten ONTs auch über einen TV -Anschluss. An diesem TV-Anschluss wird ein TV-Anschlusskabel angeschlossen ...

Zitat Ende

Leider weiß ich aber nicht, was das für ONTs sein sollen. Bisher habe ich weder Bilder, noch Herstellerangaben dazu gefunden.

MfG

Artoo2

[Kabeljunkie]

Vom TV Signal durch die Glasfaser, habe ich bisher noch nie etwas gehört, aber ja, es wäre auch eine Möglichkeit.

Ob und wie dann das Signal zum Tv kommt, weiß ich allerdings nicht und ich glaube auch nicht, das Glasfasermodems einen Anschluss dafür
haben, was mich ja auf die erste Antwort brachte.

Auf der Glasfaser können auf unterschiedlichen Wellenlängen unterschiedlichste Informationen transportiert werden. Bei GPON-basierten FTTH-Netzwerken, so wie sie Pyur auch verbaut, wird der Downstream der Internet-Daten zum Kunden auf eine Wellenlänge von 1490 nm aufmoduliert und zum Kunden gesendet. Der Upstream geht auf 1310 nm zurück zum Anbieter. Zusätzlich kann der Anbieter aber auch das gesamte "Antennenkabel" mit allen TV- und Radiosendern auf 1550 nm aufmodulieren. Das ist bei FTTH-Netzen seit vielen Jahren auch gängige Praxis.

Wenn nun ein aktives Netzabschluss-Gerät ("ONT" = Optical Network Termination), das in der Wohnung montiert wird, zusätzlich neben einem Ethernet-Anschluss einen F-Stecker für ein Koaxialkabel verfügt und der Anschluss dafür freigeschaltet ist, kann man dort einfach einen bestehenden Antennenverteiler mit einem herkömmlichen Antennenkabel ("CATV") in der Wohnung anschließen, um auf allen am Verteiler mit Antennenkabel angeschlossenen TV's Fernsehen oder Radio nutzen zu können. Alternativ könnte man ein einziges TV auch gleich direkt an den CATV-Anschluss des ONT anschließen. ONTs mit zusätzlichem CATV-Anschluss werden von diversen Herstellern angeboten.

Trotzdem glaube ich, dass die Zeit, so fernzusehen, ohnehin in absehbarer Zeit vorbeigeht. Man kann heute an jedes TV eine Streaming-Box anschließen und kann dort mit Hilfe der unterschiedlichsten Apps auch Live-TV schauen. Ein Antennenkabel braucht dafür kein Mensch mehr. Ich würde es heute beim Neubau auch nicht mehr verlegen.

[mephistopheles]

Trotzdem glaube ich, dass die Zeit, so fernzusehen, ohnehin in absehbarer Zeit vorbeigeht. Man kann heute an jedes TV eine Streaming-Box anschließen und kann dort mit Hilfe der unterschiedlichsten Apps auch Live-TV schauen. Ein Antennenkabel braucht dafür kein Mensch mehr. Ich würde es heute beim Neubau auch nicht mehr verlegen.

Große Worte leicht daher gesprochen.

Denn nicht jede Sendung ist auch im LiveStream zu empfangen (aus rechtlichen Gründen)
und nicht jede Sendung, die im LifeStream zu sehen war, ist später in einer Mediathek.

Alles hat seine Vor- und Nachteile, es wird ein Miteinander werden.

[Artoo2]

Das Thema betrifft mich ja (noch) nicht direkt. Aber vielleicht sollte man mal schon beim Renovieren, bzw. Möbelkauf vorarbeiten, damit mich eine eventuelle Versorgung mit Glasfaser nicht auf dem "falschen Fuß" erwischt.
Prinzipiell stört mich an der Lösung mit dem ONT, dass dieser Strom verbraucht. Und dahinter müsste dann ja noch eine FritzBox stehen, wenn man WiFi, LAN und Telefonie möchte (oder gar noch mehr Geräte).

Naheliegend wäre ja ein passiver ONT, mit Glasfaser-FritzBox. Diese verbraucht sogar (angeblich) weniger Strom, als eine Kabel-FritzBox oder DSL-Fritzbox. Und man könnte sich auch noch den Stromverbrauch des aktiven ONT sparen.

Das geht aber so nicht, wenn man TV haben möchte, weil ja ein Kabelinterface im aktiven ONT vorhanden sein muss.
Streamen ist auch keine Lösung, u.a. wegen rechtlicher Probleme (siehe vorheriger Post).

Warum macht man das nicht wie die Telekom?
Ich hatte in meiner vorherigen Wohnung einen DSL-50 Anschluss. Und ich hatte eine TV-Box der Telekom, womit ich IPTV sehen konnte. Das Programmangebot war ähnlich, wie bei Pyur. Und ich konnte auch Programme aufnehmen (Festplatte).

Warum kann das denn die AdvaceTV-Box von Pyur nicht?

Dann könnte man per Glasfaser eine Glasfaser-Fritzbox an einem passiven ONT betreiben, würde Strom sparen und könnte das mittels LAN-Kabel die TV-Box mit IPTV versorgen. Von der TV-Box ginge es dann (wie bei der Telekom) per HDMI zum Fernseher.

MfG

Artoo2

[jebeyer]

Also ich habe schon länger waipu TV. Das ist ja auch IP-TV. Oder z.B. auch Zattoo.

Insofern brauche ich auch keinen Koax (TV) Anschluss mehr.
Und deshalb habe ich das Koax Kabel zum TV auch schon lange "gekappt".
Die generelle Richtung ist da für mich schon ersichtlich: weg von linearen TV (Sat/ Terrestrisch/ Kabel), hin zu Streaming/ IP-TV.
Ob nun via DOCSIS oder Glas hängt vom örtlichen Ausbaustatus ab.
Auch bei den Kabel Providern erfolgt die Signalzuführung von immer mehr Sendern ja auch schon direkt via Glas und nicht mehr über Sat.

Warum also, wenn beispielsweise eh schon FTTH vorhanden, nochmal auf Kabel "downgraden" und sei es auch nur durch einen Medien-Konverter z.B. ONT mit zusätzlichen Koax-Anschluss.
Eine Glasfaser FB wie die 5490 oder neue 5690 (auch Pro) reicht da vollkommen aus.
Die End-Geräte Freiheit gilt auch hier.

Also ich vermisse da nichts...

[Kasimir]

weil halt nicht jeder ip-fähige Empfangsgeräte hat... außerdem ist es total ineffizient und hat nichts mehr mit "Rundfunk" zu tun

[Jay]

Vom TV Signal durch die Glasfaser, habe ich bisher noch nie etwas gehört, aber ja, es wäre auch eine Möglichkeit.

Ob und wie dann das Signal zum Tv kommt, weiß ich allerdings nicht und ich glaube auch nicht, das Glasfasermodems einen Anschluss dafür
haben, was mich ja auf die erste Antwort brachte.

Auf der Glasfaser können auf unterschiedlichen Wellenlängen unterschiedlichste Informationen transportiert werden. Bei GPON-basierten FTTH-Netzwerken, so wie sie Pyur auch verbaut, wird der Downstream der Internet-Daten zum Kunden auf eine Wellenlänge von 1490 nm aufmoduliert und zum Kunden gesendet. Der Upstream geht auf 1310 nm zurück zum Anbieter. Zusätzlich kann der Anbieter aber auch das gesamte "Antennenkabel" mit allen TV- und Radiosendern auf 1550 nm aufmodulieren. Das ist bei FTTH-Netzen seit vielen Jahren auch gängige Praxis.

Wenn nun ein aktives Netzabschluss-Gerät ("ONT" = Optical Network Termination), das in der Wohnung montiert wird, zusätzlich neben einem Ethernet-Anschluss einen F-Stecker für ein Koaxialkabel verfügt und der Anschluss dafür freigeschaltet ist, kann man dort einfach einen bestehenden Antennenverteiler mit einem herkömmlichen Antennenkabel ("CATV") in der Wohnung anschließen, um auf allen am Verteiler mit Antennenkabel angeschlossenen TV's Fernsehen oder Radio nutzen zu können. Alternativ könnte man ein einziges TV auch gleich direkt an den CATV-Anschluss des ONT anschließen. ONTs mit zusätzlichem CATV-Anschluss werden von diversen Herstellern angeboten.

Trotzdem glaube ich, dass die Zeit, so fernzusehen, ohnehin in absehbarer Zeit vorbeigeht. Man kann heute an jedes TV eine Streaming-Box anschließen und kann dort mit Hilfe der unterschiedlichsten Apps auch Live-TV schauen. Ein Antennenkabel braucht dafür kein Mensch mehr. Ich würde es heute beim Neubau auch nicht mehr verlegen.

Danke für diese gute Erklärung!

Ich nehme an, dass das ONT, so eine Art Splitter ist, oder tauschen sie dann direkt die ganze Buchse aus?

Für mich würde eher letzteres Sinn machen, weil man so keinen Techniker schicken muss bzw, Handwerker. Lg

[Kabeljunkie]

Naheliegend wäre ja ein passiver ONT, mit Glasfaser-FritzBox. Diese verbraucht sogar (angeblich) weniger Strom, als eine Kabel-FritzBox oder DSL-Fritzbox. Und man könnte sich auch noch den Stromverbrauch des aktiven ONT sparen.

Der "passive ONT", den Du meinst, ist eine reguläre Glasfaser-Anschlussdose, vergleichbar mit der 1. TAE-Dose bei einem regulären Telefonanschluss. Diese hat i.d.R. eine LC-APC-Buchse, an der das ONT mit einem fertig gepatchten Glasfaser-Kabel angeschlossen wird.

Warum kann das denn die AdvaceTV-Box von Pyur nicht?

Weil Pyur damit sein eigenes Brot- & Butter-Geschäft, lineares TV / Radio über den Kabelanschluss zu schicken, kannibalisieren würde.

Kein Kunde wäre dann wohl mehr dafür bereit, Grundgebühren für das Fernsehkabel zu zahlen, wenn es ein gleichwertiges IPTV-Angebot vom selben Anbieter gibt. Aber die Jahrzehnte lang gut funktionierende Cash-Cow, über die Nebenkosten jedem Mieter / Eigentümer in Wohngemeinschaften die Kabel-Grundgebühr überbraten zu können, auch wenn der Bewohner überhaupt keinen Fernseher / TV hatte, wird im nächsten Jahr dank des Falls des Nebenkosten-Privilegs glücklicherweise sein Ende finden - außer, die Mehrheit einer Wohnungseigentümergemeinschaft beschließt, dem Kabelnetzanbeiter in Zukunft auch weiterhin gemeinschaftlich Geld in den Rachen zu werfen.

[Kabeljunkie]

Ich nehme an, dass das ONT, so eine Art Splitter ist, oder tauschen sie dann direkt die ganze Buchse aus?

Der ONT ist ein aktiver Medienkonverter, der für seinen Job Strom braucht, weil es sein Hauptjob ist, die GPON-Signale in Ethernet und die Ethernet-Signale aus dem heimischen Netz, die für den Upstream bestimmt sind, mittels einer eigenen Sende-LED / Laser wieder auf die Glasfaserl zu "packen".

Der ONT erhält das Glasfaser-Signal von der Glasfaser-Anschlussdose, die als passiver Netzabschluss in jeder Wohnung montiert wird. Daran wird dann der ONT angeschlossen. Ein optionaler CATV-FTTH-auf-Koaxial-Adapter dürfte von der Elektronik her sehr übersichtlich aufgebaut sein. Ich bin da aber kein Experte.

[kalobyte]

wer weiterhin tv gucken will und 3.50 nich zahlen will (fuer dieses geld als nebenkosten wird der coax ausgang am ont freigeschaltet)
so kann er diesen adapter kaufen
https://de.aliexpress.com/item/4000820166630.html

auf 1550nm wir passiv das tv signal als licht uebertragen
und mit hilfe einer speziellen fotodiode + einem anpassungs lc glied ein hf signal wieder gestellt
ganz passiv, ohne extra strom, kein iptv

tv interessiert mich nicht, aber als itiler interessiert mich das ferfahren, wie das ganze tv frequnzebereich als licht ubertragen wird (ca 600mhz)

und das ist einfach genial und hat mir ca 2 tagen googlen und lesen gekostet